Spiritualität

Die Frage der Essenz – wir sind darauf trainiert das Äusserliche zu sehen

DIE FRAGE DER ESSENZ

Zwei Menschen scheinen das Gleiche zu tun, aber ist das wirklich so?

Essenz, die Geschichte: Ein junger Mann war im versteckten in eine junge Frau verliebt. Jeden Tag um die gleiche Zeit wässerte die junge Frau ihre Blumen auf ihrem Balkon. Sie lebte an einer grossen und stark befahrenen Strasse. Dieser junge Mann schaute ihr jeden Tag von der gegenüberliegenden Strassenseite zu.

Eines Tages wollte eine ältere Dame die Strasse überqueren. Aber durch ihr Alter und weil sie nicht mehr so schnell auf den Beinen war, hatte sie Angst die Strasse zu überqueren. Der junge Mann sah sie und spürte ihre Angst. Ohne zweimal zu überlegen, hielt er die Dame sanft am Arm und half ihr sicher die Strasse zu überqueren. Die alte Dame war sehr dankbar. Das Wohl der alten Dame war ihm wichtig, obwohl er an diesem Morgen die junge Frau verpasst hatte.

Auch ein weiterer Mann war in die junge Frau verliebt und er wusste, dass er einen Konkurrenten hat. Er sah die ganze Szene, wie der andere Mann der alten Dame half. Und er bemerkte, dass die junge Frau die Szene ebenfalls beobachtete. Er wusste zudem, dass die alte Dame die Grossmutter der jungen Frau ist.

Als am nächsten Tag die alte Dame wieder die Strasse überqueren wollte, war er diesmal schneller als sein Konkurrent. Er hielt die Dame am Arm und half ihr über die Strasse. Gleichzeitig schaute er hoch, um sicherzustellen, dass die junge Frau auch wirklich zusieht und bemerkt, was er da macht. Als die alte Dame ihm danken wollte, winkte er sie ab.

AUTHENTIZITÄT – SEI DIR SELBST TREU

Beide scheinen das Gleiche zu tun, aber ist das wirklich so?

Ein Aussenseiter, der diese Szene sieht, wird möglicherweise denken, dass beide eine tolle Arbeit leisten, der alten Dame über die Strasse zu helfen.

Ein Aussenseiter sieht, wie beide Männer helfen, wenn er sich der äusserlichen Form bewusst ist. Das heisst, er sieht den Akt bzw. die Geste mit seinen Augen und nur mit seinen Augen. Aber was, wenn er mit einem grossen S Sieht, also mit seinem Herzen?

Wenn wir die Szene mit unserem Herzen anschauen, was sehen wir wirklich? Anstatt zu sehen, was zu sein scheint, sehen wir, was wirklich ist. Wenn wir mit unserem Herzen sehen, erkennen wir die Essenz bzw. die Motivation des Aktes. Wir sehen, dass ein Mann aus Liebe für die alte Dame agiert und der Andere, weil er die Liebe der jungen Frau gewinnen will. Wenn wir mit dem Herzen sehen, sind wir mit unserer Seele und unserer Intuition verbunden.

Wir sind darauf trainiert das Äusserliche zu sehen und nicht wirklich die Essenz.

Wie oft passiert es, dass wir zu einem Nachtessen eingeladen sind, aber überhaupt keine Lust haben hinzugehen? Wir gehen aber trotzdem, weil man ja einer Einladung folgt. Wir lächeln und halten Smalltalk. Aber wie fühlen wir uns innerlich? Was fühlen die Gastgeber, wenn sie nicht formbewusst sind, sondern mit ihrer Intuition verbunden sind?

Wie oft sind wir nicht authentisch und unser selbst nicht treu? Oder wie oft spüren wir intuitiv, dass jemand nicht echt ist?

INTENTION WAS IST DAS?

Ich spüre die Liebe, wenn mir mein Mann einfach so aus dem Nichts heraus Blumen mit nach Hause bringt. Ich spüre die Ehrlichkeit und sein Herz. Das bereitet mir viel mehr Freude, als wenn er mir Blumen kauft, nur, weil wir unseren Hochzeitstag feiern und das halt so Brauch ist.

Schöne Worte, nettes Lächeln und liebe Gesten sind leer ohne das Herz, ohne die Liebe und ohne Authentizität.

Wörter sind nur Wörter, Gesten sind nur Gesten, aber sie bestehen aus Energie, alles ist Energie. Die Essenz dieser Energie ist was zählt. Diese Energie wird uns entweder anziehen oder abstossen. Also Sehen ist nicht nur sehen mit unseren Augen, Hören ist nicht nur hören mit unseren Ohren. Wir Menschen sind nicht nur unser Körper. Wir haben eine Seele und ein Herz, das intuitiv alles registriert. Einige von uns sind sehr verbunden mit der eigenen Seele. Andere wiederum überhaupt nicht. Und andere spüren, dass etwas irgendwie nicht passt, aber sie können es nicht verstehen. Wir wurden darauf trainiert dem Äusserlichen bewusst zu sein. Ein Stuhl ist ein Stuhl, ein Haus ist ein Haus, eine gute Geste ist eine gute Geste, eine schlechte Tat ist eine schlechte Tat. Wir sind schnell dabei zu verurteilen und zu diskriminieren, aber merken wir auch den feinen Unterschied, können wir hinter die Fassade schauen oder zwischen den Zeilen lesen?

REINE INTENTIONEN BENÖTIGEN KEIN DENKEN

Wir können verlernen nur Formbewusst zu sein und wieder lernen uns mit unserer Seele und unserem Herz zu verbinden. Wir lernen, indem wir uns unserem Selbst, unserer Authentizität und unseren Intentionen wieder bewusst werden. Wenn wir unserem Selbst wieder bewusstwerden, geben wir anderen unbewusst die Erlaubnis, das Gleiche zu tun. Reine Intention benötigt kein Denken, sondern nur handeln. Dieses Handeln passiert spontan und aus dem Nichts, ohne Nebengedanken und Strategien.

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